Sternmarsch 2020 und Kundgebung

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Am 15.02.2020 fand der zweite Sternmarsch nach Rosenheim statt, welcher vom Brennerdialog Rosenheimer Land e.V. veranstaltet und von den Bürgerinitiativen der Region organisiert wurde.
(Am Ende ist die Bildergalerie.)

Bereits ab 9 Uhr versammelten sich die ersten Teilnehmer an den Startpunkten zur Vorbereitung des Marschs und Einweisung der Ordner. Es wurden Warnwesten, Schilder und Trillerpfeiffen ausgeteilt.

Kolbermoor und Bad Aibling marschierten bei der Route “West” mit. Leider war Pang und Aising diesmal aus bestimmten Gründen nur durch Einzelpersonen vertreten.

Die westliche Route führte vom Schwaiger Kreisel über Mangfall und Kanal entlang der Äußeren Münchener Straße bis über den “Brückenberg”. Danach ging es weiter entlang der Münchener Straße bis zum Salingarten. Dort trennten sich die Wege von Traktorenkonvoi und Demonstranten.

Bis kurz nach 11 Uhr fanden sich alle Demonstrationszüge am Max-Josefs-Platz zum Start der Kundgebung ein. Laut Pressemeldungen kamen ungefähr 3.000 Teilnehmer. Der Großteil der ca. 400 Traktoren wurde während der Kundgebung auf der Lorettowiese geparkt.

Thomas Riedrich eröffnete die Kundgebung mit einer Zusammenfassung aus Organisatorischen Punkten. Er stellte den Ablauf der Kundgebung vor und zählte auf welche Redner und Unterhaltungseinlagen geboten sind.

Neben Vertretern aus der lokalen Politik und Gästen einer Bürgerinitiative aus Stuttgart (wg. Stuttgart 21), gab es auch eine Musikgruppe (Neurosenheimer) sowie mehrere Gstanzl.

Die Reden beschäftigten sich mit den aktuellen Planungen zum Brenner-Nordzulauf, den Umständen, die zu diesen geführt haben und die Befürchtungen, welche die Bürgerinitiativen in der Region einen.

Kritik gab es an die Politik und Bahn. So wurde klargestellt, dass die Verlagerung von Güterverkehr von der Straße auf die Schiene grundsätzlich begrüßt wird. Die aktuellen Planungen für eine zweigleisige Neubaustrecke im Inntal werden allerdings abgelehnt. Stattdessen fordern die Bürgerinitiativen die Ertüchtigung der Bestandsstrecke mit bestmöglichem Emmisionsschutz. Dabei wird immer wieder auf das Gutachten von Vieregg-Rössler verwiesen (siehe Dokumente).
Nach eigenen (kamerabasierten) Zugzählungen der BIs bietet die Bestandsstrecke noch große Kapazitäten für deutlich mehr Züge als jetzt. Es fehlt jedoch seit langem am politischen Willen den Güterverkehr auf die Schiene zu zwingen. Speditionen werden nicht freiwillig von der Straße auf die Schiene wechseln. Dass sich dies allein durch den Neubau einer Trasse für den Brenner-Nordzulauf ändern soll, ist nicht abzusehen.
Die Bürgerinitiativen fordern deshalb politische Maßnahmen zur Verlagerung des Güterverkehr sowie schnellstmögliche Maßnahmen zur Verringerung des Umwegeverkehrs und der Reduzierung von (Teil)Leerfahrten von LKWs. Solange die Straße trotz Umwegen von mehreren hundert Kilometern deutlich günstiger ist als die Schiene, wird sich an der Verkehrssituation nichts ändern.

Weitere Kritikpunkte sind die Zerstörung von Umwelt und Heimat.

Das Inntal ist ein sehr dicht besiedeltes Gebiet, das bereits erheblich mit Infrastruktur (Zugstrecken in fünf Richtungen, zwei Autobahnen) belastet ist. Warum ausgerechnet in solch einem Gebiet weitere Neubaustrecken geplant werden, ist nicht verständlich. Viele Bürger des Inntals, darunter zahlreiche Landwirte, wären durch den Neubau einer zweigleisigen Zugstrecke extrem belastet. Die Heimat würde sich für immer verändern.
Auch die Eingriffe in die Umwelt wären weitreichend. Das Inntal mit seiner einzigartigen Seen- und Flusslandschaft würde durch einen Neubau von Zugstrecken unumkehrbar zerstört werden. Ob diese Umweltzerstörung sowie der immense CO2 Ausstoß jemals ausgeglichen werden können, ist unklar.

In den Gstanzeln wurde dargestellt, dass u.a. die Entscheidungen der vergangenen Verkehrsminister zu der aktuellen Situation geführt haben. Die Gäste aus Stuttgart ermutigten die Demonstranten dazu standhaft zu sein und die Aussagen von Politik und Bahn wachsam und kritisch zu verfolgen. Aufgrund der anstehenden Kommunalwahlen rief Thomas Riedrich dazu auf unbedingt zur Wahl zu gehen, da die Lokalpolitiker Einfluss auf das Projekt Brenner-Nordzulauf haben können.

Die Bürgerinitiative Nordzulauf Kolbermoor bedankt sich bei allen Teilnehmern für die friedliche Demonstration. Ein besonderer Dank geht an die vielen Helfer, die Flyer verteilt und Schilder gebaut haben sowie als Ordner mitmarschiert sind.

Sehen Sie sich hier die Bilder des Westzuges und der Kundgebung an:


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